MERTLOCH ist eine Gemeinde in Rheinland-Pfalz mit aktuell ca. 1400 Einwohnern, liegt in einer Ebene in der Mitte des Maifeldes zwischen der Autobahn 48 und der Mosel. Bis zur ehemaligen Kreisstadt Mayen (nordwestlich gelegen) sind es etwa 10 km, bis Koblenz (nordöstlich gelegen) ca. 30 und bis zur Mosel ebenfalls annähernd 10 km.
 
Wahrzeichen des Dorfes sind die romanische Pfeilerbasilika - sie geht in ihren Anfängen bis ins 13. Jahrhundert zurück - und die auf einer angrenzenden Anhöhe südöstlich des Ortes stehende Heilig-Kreuz- Kapelle, die nach der älteren zeitlichen Kennzeichnung in einer der beiden Türeinfassungen 1657 erbaut wurde.
 
Die Siedlungsgeschichte in der heutigen Gemarkung des Ortes reicht sehr weit zurück, nachweislich mindestens bis in die Jungsteinzeit (ca. 5000-2500 v.Chr.). Historische Funde belegen zudem, dass dort in der Folgezeit Kelten, Römer und Germanen (Merowinger und Franken) lebten. Erstmalig schriftlich erwähnt wurde Mertloch in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Heinrich (956-964) im Jahr 964, als das Reich von König bzw. Kaiser Otto I. (936/962-973), auch der Große genannt, regiert wurde. Damals hieß der Ort „villa Martiliaco“.
 
Im 13. Jahrhundert hatten gleich mehrere lokale und regionale Adelsgeschlechter Güter bzw. Lehen in Mertloch, darunter die Ritter bzw. Herren von Mertloch, die Grafen von Virneburg sowie der Ritter von Eltz. Ende des 16. Jahrhunderts befand sich die „Burg von Mertloch“, ein bedeutendes Gehöft, im Besitz des Junker Johannes von Schnetz zu Grenzau („Schnetz 'scher Hof“). 

Unabhängig von den Besitzungen des lokalen und regionalen Adels im Ort war Mertloch mit der Herrschaft des Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Trier (1307-1354) kurtrierisch geworden. Diese territoriale Zugehörigkeit blieb bestehen, bis französische Revolutionstruppen 1794 das linksrheinische Gebiet besetzten und der Ort bis 1815 unter napoleonische Herrschaft fiel. Nach 20-jähriger Zugehörigkeit zu Frankreich erhielten 1815 die Preußen auf dem Wiener Kongress das linksrheinische Gebiet nördlich der Nahe zugesprochen. Mertloch wurde damit preußisch und blieb es bis zur Auflösung des Staates durch den Alliierten Kontrollrat der Besatzungsmächte Anfang 1947. Schon ein halbes Jahr zuvor und sogar fast drei Jahre bevor die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde (23.05.1949), war der Ort in der damaligen französischen Besatzungszone am 30.08.1946 Teil des neu konstituierten Landes Rheinland-Pfalz geworden. Seit der kommunalen Verwaltungsreform 1970 zählt Mertloch zur Verbandsgemeinde Maifeld und zum Landkreis Mayen-Koblenz. 

Der Primat der Landwirtschaft im gesamten Maifeld bestimmte die wirtschaftliche Struktur auch des Ortes Mertloch über Jahrhunderte hinweg und das bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von der einstigen herausragenden Bedeutung des Agrarsektors als ökonomische Lebensgrundlage der überwiegenden Mehrheit der Menschen schlechthin zeugen auch heute noch als die in den beiden Hauptstraßen (Kirch- und Burgstraße) des Ortes vorhandenen landwirtschaftlichen Gebäude. Seit den letzten Jahrzehnten hat der Landwirtschaftssektor überall einen tiefgreifenden Strukturwandel erfahren, so dass es auch in Mertloch inzwischen nur noch sehr wenige Haupterwerbsbetriebe gibt. 

Mertloch ist mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel für Naturliebhaber und Freizeitaktive geworden. Der Fahrradweg, der am westlichen Ortsrand entlangführt, wird das ganze Jahr hindurch von zahlreichen Fahrradfahrern von nah und fern genutzt. Der angrenzende Wasserspielplatz an der Grillhütte hat sich in den letzten Jahren zu einem Eldorado für Kinder entwickelt. Der Traumpfad „Pyrmonter Felsensteig“, der im Westen im Bereich der Brückenmühle und dem höchsten Punkt der Strecke, dem Sammetzkopf (341 m), durch die Mertlocher Gemarkung führt, wird von Wanderern gerne und häufig aufgesucht.